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I-13 : Le clavecin de Andreas Rückers, Antwerpen 1628

Ancienne collection de Prof Beurmann

vendu sur eBay en octobre 2014

Zweimanualiges Cembalo von Andreas Ruckers.

Antwerpen, 1628.

Die Cembali der Familie Ruckers aus Antwerpen gehören zu den besten und wertvollsten Musikinstrumenten, die je gebaut wurden. Sie haben einen grundtönigen, kräftigen und rauschenden Klang. Nicht ohne Grund gehörten sie schon in ihrer Zeit zu den beliebtesten Cembali und beeinflußten den Cembalobau in ganz Europa. Leider haben weltweit nur zwölf zwei-manualige Ruckers-Cembali überlebt (die restlichen elf stehen in den Museen und kommen demgemäß nicht mehr in den Handel).

Abgesehen davon, ist dieses eines der besten und wohlklingendsten Cembali überhaupt nach Aussagen von Gustav Leonhardt, Bob van Asperen und vielen anderen bedeutenden Cembalisten. Selbst der große Lang Lang war davon begeistert. Es ist ein wahrhaft einzigartiges Musizierinstrument und ein gleichzeitig beeindruckendes Museums-Stück. Mit seinem schön ausgemalten Resonanzboden und seinem betörenden Wohllaut kann es nicht anders als ein grandioses Meisterwerk der Cembalobaukunst bezeichnet werden. Es gehört zu den sehr wenigen Ruckers-Cembali, deren Korpus unverändert geblieben ist. Auf dem Resonanzboden steht zwischen Rosette und Rückwand in roten Ziffern das Baujahr  1628 , das im Jahr des petit ravalements durch Übermalung der Ziffer  6  in  1728 umdatiert wurde.

Ausstattung: Der mit Malereien reich ausgestattete Resonanzboden ist gleichsam kleines Paradiesgärtchen. In bunten Farben sind darin Blumen, Früchte, Pflanzen, Vögel, Schmetterlinge, Insekten und andere Tiere dargestellt.

35b,c  Resonanzboden mit Früchten, Blumen und Randbordüren Þ

Die beiden Klangstege des 8′ und 4′ gliedern wie immer beim Cembalo die Resonanzboden-Fläche in drei Felder auf. Typische Ornamentbordüren in Form aneinandergefügter kleiner Halbbögen umranden diese Felder.

Die inneren Seitenwände sind mit Tapeten dekoriert.

Das Innere des Deckels zeigt eine Landschaft am Rande eines breiten Flusses mit Bauernpaar, Wäscherin und angelndem Jungen.

Das Gestell aus dem 18. Jh. mit geschwungener Auflageleiste hat sieben geschweifte Vierkant-Beine mit geschnitzten Füßen und Voluten.

Aufbau: An der Rückseite des Instruments befindet sich eine kaum bemerkbare, mit einem hölzernen Drehriegel verschlossene Klappe. Sie öffnet den Zugang zu einem weithin in den Resonanzraum reichenden Ablagefach Das ganz und gar unauffällige Fach – meist als Utensilienfach bezeichnet ‑ wurde vornehmlich auch als Geheimfach genutzt, vergleichbar den Geheimfächern in Kabinettschränken, war es doch ein sehr diskretes Plätzchen an der Rückseite eines großen Musikinstruments, das mit dieser Seite zudem noch an der Wand stand. Im Inneren zeigt sich ein interessanter Befund: Der Damm war als Unterlage beim Ausstechen der Springerschlitze aller vier Rechen-Belederungen verwendet worden.

Der Stimmstock ist aus Eiche und oben mit Fichte furniert. Der Unterboden des Instruments ist aus Pappelholz.

Mechanik: 2×8’+4´. Lautenzug.